Der Turbo Manta |
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Die mit Blick auf die Konkurrenz notwendige Leistungssteigerung für den Manta begann im Sommer 1973 bei Opel konkrete Formen anzunehmen. Im Klartext hieß das, man suchte Mittel und Wege, dem Manta zu mehr Power bei geringem Benzinverbrauch zu verhelfen. Ganz allein stellte Opel sich diese Aufgabe nicht. Man versuchte Ehrgeiz und Knowhow privater Firmen zu nutzen. In diesem Fall war es die Firma Turbo-May in Hechingen, deren Besitzer Michael May durch Tunen von Serien-Motoren verschiedener Fabrikate mittels Turboaufladung Erfahrungen gesammelt hatte. In Zusammenarbeit mit Opel begann May einen Kit für den 1900er Motor zu entwickeln. Basis war der "lowlead" - Motor des US Mantas, der in Serie 78 PS bei einer Verdichtung von 7,6: 1 leistete. Er lief mit dem in den USA schon weitverbreiteten bleifreien Benzin (unleaded fuel) und erfüllte die strengen US-Abgasnormen. |
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Der Schritt zum Turbo-Motor wurde bei Opel aus Kostengründen gewagt. War der Motor erst einmal serienreif und erreichte er hohe Stückzahlen, war der Einsatz von Turboladern ein recht preiswertes Tuning. May arbeitete mit der Firma KKK (Kühnle, Kopp & Kausch) zusammen, eines der wenigen Unternehmen damals, welches Turbolader in verlässlicher Qualität und Quantität herstellen und liefern konnte. Für den Manta kam der Lader mit der Bezeichnung 3 L DZ 289 A/13.1 zum Einbau. Die Original- Ansaug- und Abgaskrümmer wurden beibehalten. Ein Sammelkrümmer (an den Abgaskrümmer angeflanscht) nimmt die Abgase auf und führt sie der Turbine (Turbolader) zu, die das starr verbundene Verdichterrad antreibt. Von diesem Verdichterrad wird der Motor je nach Lastzustand mit Frischluft beliefert. Von der Abgasturbine führt das eigentliche Auspuffrohr nach hinten unter den Wagen. Auf der Ansaugseite der Turbine sitzt ein Zuleitungsschlauch, der in einen groben Filter mündet. Vor dem Filter ist der Luftschlauch angeflanscht, der zum Vergaser führt. Die Turbine ist an den Schmierkreislauf des Motors angeschlossen. Im Ölrücklauf zur Ölwanne ist ein Dämpfungsglied eingeschlossen, das den Öldruck im Lader sicherstellt. Der Lader selbst arbeitet mit einem Betriebsdruck (Ladedruck) von 0,62 bis 0,64 atü. Beim Manta beträgt die Drehzahl des Laders ca. 60.000-70.000 U/min., er kann jedoch Drehzahlen von mehr als 100.000 U/min. verkraften. Bei Höchstdrehzahl des Motors (ca. 6000 U/min.) fördert der Lader ca. 130 Liter Luft pro Sekunde. Hierbei treten Abgastemperaturen von 700 Grad und mehr auf, weshalb eine Kühlung durch die Ölschmierung notwendig ist. Als Vergaser kommt ein Solex - Registervergaser, Modell 35 EEIT zum Einbau. |
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Das Fahrwerk des Turbo - Manta wurde nur geringfügig
modifiziert. Für die Bremsanlage waren vom innenbelüftete
Festsattelscheibenbremsen (Opel) und hinten Schwimmrahmenscheibenbremsen
vorgesehen, um die Leistung von 140 PS und die dann anliegenden knapp 200
km/h wirksam zu verzögern. Die Hinterachse bekam die spätere GT/E-Übersetzung
von 3,18: 1. Auf die Serienfelgen wurden VR- Reifen des Formats 185/70 x
13 aufgezogen. |
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Im Fahrbetrieb wies der Turbo - Manta mancherlei Schwächen auf. Bis 3000 U/min. wirkte der Motor etwas kraftlos und mußte, vor allem im Stadtverkehr, häufig geschaltet werden. Danach setzte ziemlich abrupt die Wirkung des Laders ein, was in Kurven schnell zum Ausbrechen des leichten Manta-Hecks führen konnte. Der Benzindurst war bis 160 km/h, was ca. 5000 U/min. entspricht, mit 14 Litern noch akzeptabel. Er stieg jedoch bei Ausschöpfung der vollen Leistung auf über 23 Liter an. |
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Nur zwei Wagen wurden zu Testzwecken an die Presse ausgeliefert und so in der Öffentlichkeit bekannt (Kennzeichen: GG-DP 929 und GG-DP 930). Zehn Stück sollen, vornehmlich zu Studienzwecken für Opel-Techniker, bei May gebaut worden sein. Es existiert kein offizieller Preis oder Verkaufsprospekt. Wahrscheinlich wurde es der Presse überlassen, mit den beiden Exemplaren die Marktakzeptanz zu testen. Heute ist kein Turbo - Manta der Firma May bekannt, der sich in privatem Besitz befindet. Anzunehmen ist, daß Opel die Wagen zu Testzwecken sämtlich übernommen hat, um somit dem GT/E den Weg zu ebnen. Schade. |
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Text: R. Manthey /Podszun-Verlag | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Technische Einzelheiten |
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